Öffentlichkeitsarbeit

Arbeitshilfe

Foto: iStock.com / stockfour

Öffentlichkeitsarbeit

Vorwort

Liebe Leserin, lieber Leser,


über viele Jahre hat die LaS NRW Erfahrungen in der gemeinsamen Arbeit mit Seniorenbüros und insbesondere mit ehrenamtlich tätigen Menschen gewonnen. Diese Erfahrungen möchten wir nun an Sie weitergeben.


Wir freuen uns, dass Sie sich entschieden haben, die Arbeitshilfen der Landesarbeitsgemeinschaft Seniorenbüros NRW (LaS NRW) bei der Umsetzung Ihrer Ideen zu Rate zu ziehen.


Um den ersten „Anpack“ für die Umsetzung Ihrer Ideen zu organisieren, haben wir Ihnen Tipps und Tricks in dieser und den weiteren Arbeitshilfen zusammengestellt. Sei es, Sie möchten ein Erzählcafé organisieren, sich mit einer Gruppe Gleichgesinnter engagieren, Ihre bereits laufende Arbeit durch eine gute Öffentlichkeitsarbeit optimieren oder durch die Akquise neuer Mittel Ihr Vorhaben auf neue Füße stellen - zu mehreren Themen haben wir Ihnen Nützliches und Wissenswertes zusammengestellt und hoffen, Ihnen und Ihrer Gruppe einige helfende Hinweise zu geben.


Wir wünschen Ihnen viel Freude und Erfolg bei Ihrem Projekt.


Ihr Team der LaS NRW



PS: Wir sind jederzeit für weitere Ideen und Verbesserungsvorschläge dankbar.

Schreiben Sie uns einfach an info@senioren.nrw oder rufen Sie uns an.

Inhalt

1. Einführung

2. Medien - Sie haben die Wahl

3. Bedeutung der Öffentlichkeitsarbeit 

4. Was gibt es zu beachten?

5. Jetzt geht es los

1. Einführung

Mit einer intensiven Öffentlichkeitsarbeit können Sie Termine und Angebote Ihrer Einrichtung oder Ihres Projektes in den verschiedenen Medien, wie Zeitungen, Internet, Broschüren oder Aushängen, umfassend bekannt machen.


Durch eine gute Darstellung Ihrer Angebote, z.B. in der Presse, werden die Menschen auf Ihre Aktivitäten aufmerksam und interessieren sich dafür. Veranstaltungen werden gut besucht und dieser Erfolg freut nicht nur alle Aktiven, sondern ermutigt auch, neue Projekte und Initiativen zu starten.


Durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit und Werbung kann zudem das Image einer Einrichtung oder eines Projektes sehr bewusst gesteuert, d.h. aufgebaut oder verändert werden.


Vieles geschieht gerade in der Seniorenarbeit im Verborgenen - das ist oftmals schade, denn zahlreiche Menschen sind auf der Suche nach Angeboten und möchten sich beteiligen. Diese können durch Öffentlichkeitsarbeit erreicht und einbezogen werden.

2. Medien - Sie haben die Wahl

Nutzen Sie für Ihre Öffentlichkeitsarbeit verschiedene Medien, zum Beispiel:


  • Zeitung
  • Internet
  • Broschüren
  • Flyer
  • Handzettel
  • Plakate
  • Aushänge
  • Vorträge und Präsentationen
  • Radio und Fernsehen
  • soziale Medien (Facebook, X, YouTube, Instagram,…).


Überlegen Sie, mit welchen Medien Sie Ihre Zielgruppe am besten erreichen.

3. Bedeutung der Öffentlichkeitsarbeit 

Öffentlichkeitsarbeit bedeutet für mich...


„... Bekanntmachung und Werbung für unsere Angebote, denn dann kommen neben unseren Stammgästen auch andere in unser Haus. Auf dass das Haus voll werde!“

Maria Huse, Ehrenamtliche Vorsitzende des „Hausrates“ im Mittrops Spieker in Ahlen, einem selbstverwalteten Treffpunkt für Jung und Alt


„…als Pressesprecherin der Stadt Ahlen, den Ahlener Bürgerinnen und Bürgern Verwaltungshandeln transparent, ehrlich und verständlich zu vermitteln. Gleichzeitig liegt mir daran, den Blick auf die vielfältigen positiven Aspekte zu lenken, die das Leben in Ahlen so lebenswert machen.“

Claudia Froede, Pressereferentin der Stadt Ahlen


„…nah am Menschen zu sein und meine Arbeit zu präsentieren. Sie ist ein wichtiges Element meiner Arbeit.“

Brigitte Wieland, Pädagogische Mitarbeiterin der Familienbildungsstätte in Ahlen

Um sich in der Öffentlichkeit zu präsentieren, sollten Sie sich darüber im Klaren sein, wer Sie sind und was Sie erreichen wollen.

Sie müssen sich mit den Fragen auseinandersetzen:


  • Welche Identität hat meine Gruppe/Einrichtung?
  • Was macht meine Gruppe aus und wie unterscheidet sie sich von anderen Gruppen? Hier geht es nicht allein um sachliche Fakten, sondern auch um Gefühle, wie Vertrauen und Sympathie.


Um als Gruppe ein Wir-Gefühl zu vermitteln, benötigen Sie eine gemeinsame Identität, die sich nach außen darstellen lässt. Versuchen Sie einmal die vorangegangenen Fragen zu beantworten. Sie werden sehen, dass Sie danach ein deutliches Selbstbild von Ihrer Gruppe haben und damit an Selbstsicherheit gewinnen. Um das Wir-Gefühl Ihrer Gruppe zu steigern, können Sie sich zusammen einen pfiffigen Namen, ein knackiges Motto, wie auch ein gemeinsames Erscheinungsbild aller Veröffentlichungen und ein Logo ausdenken. Dieses Erscheinungsbild transportiert Ihr Wir-Gefühl, Ihre Identität und Ihre gemeinsamen Zielvorstellungen. Der Name, das Motto und auch das Logo stellen Ihr „Aushängeschild“ dar. Sie sind in einem Netzwerk von vielen Aktiven als Projekt oder Gruppe erkennbar und haben mit der Öffentlichkeitsarbeit ein Mittel, Informationen aus Ihrer Gruppe an Interessierte weiterzugeben.

4. Was gibt es zu beachten?

Um Ihre Senioreneinrichtungen in der Öffentlichkeit aussagekräftig und gut zu präsentieren, sollten Sie einige Kriterien beachten.


Ihre Veröffentlichungen:



  • haben einen Wiedererkennungswert, z.B. durch ein Logo
  • beinhalten leicht verständliche Texte
  • weisen einen „roten Faden“ auf, also einen durchgehenden Gedankengang
  • geben immer Herausgeber und Kontaktdaten an (inkl. E-Mail oder Homepage der Einrichtung)
  • sprechen die Zielgruppe persönlich an
  • werden mit Fotos oder Zeichnungen aufgelockert
  • werden regelmäßig von Ihnen aktualisiert und gesammelt.


Die Einrichtung eines Presseverteilers (Auflistung der Zeitungen, Radio, Lokalfernsehen, die Ihre Mitteilungen erhalten) und die persönliche Kontaktaufnahme zu den Redakteurinnen und Redakteuren der einzelnen Lokalzeitungen erleichtern Ihnen die Öffentlichkeitsarbeit sehr. Die persönliche Ansprache kostet ein wenig Überwindung, doch Sie werden sehen, dass Sie schon bald bekannt sind und auch mehr Aufmerksamkeit und Unterstützung bekommen.

5. Jetzt geht es los

Pressetexte

Beim Verfassen eines Zeitungsartikels ist es wichtig, einige Grundregeln zu beachten.


Sie sollten:



  • die sechs W-Fragen (Wer, Was, Wann, Wo, Wie, Warum) im ersten Drittel des Textes beantworten
  • verständliches und korrektes (Duden-) Deutsch benutzen
  • indirekte Ansprache wählen („Interessierte sind herzlich eingeladen“ und nicht: „Sie sind herzlich eingeladen…“ oder „Die Projektgruppe traf sich“, statt „Wir trafen uns am Montag…“)
  • auf Eigenlob und Übertreibung verzichten
  • Fachausdrücke vermeiden
  • Abkürzungen erklären
  • Vornamen und Nachnamen ausschreiben (nicht „Frau Meyer“ sondern „Gertrud Meyer“).


Neben der regionalen Tageszeitung, die kostenpflichtig erworben wird, erscheint in vielen Kommunen auch ein- bis zweimal pro Woche eine kostenlose Wochenzeitung. Diese Zeitung geht jedem Haushalt zu und sollte daher auch mit wichtigen Pressemitteilungen bestückt werden.

Pressekonferenz

Eine Pressekonferenz oder ein Pressegespräch berufen Sie ein, wenn Sie eine größere Aktion planen, die Sie gern ausführlich vorstellen möchten.


Bevor Sie zur Pressekonferenz einladen, gibt es einiges vorzubereiten:



  • Zuerst überlegen Sie sich den Inhalt Ihrer Pressekonferenz und fragen bei Ihrem Träger nach, ob er damit einverstanden ist.
  • Sie bereiten für die Vertreterinnen und Vertreter der Presse einen Pressetext vor, der Ihre Mitteilungen noch einmal zusammenfasst und auch Hintergründe erklärt.
  • Nun stimmen Sie ab, wer die Moderation übernimmt und wie die Pressekonferenz inhaltlich abläuft. Überlegen Sie, wie und was Sie präsentieren möchten und welche Ausstattung (z.B. Stühle, Beamer, Mikrofon) Sie benötigen.
  • Weiter klären Sie, wen Sie einladen möchten (Schirmherrin / Schirmherr?) und wann und wohin (vielleicht auch einmal im Rathaus) Sie einladen.
  • Verschicken Sie die Einladungen an die Presse und die sonstigen Gäste zusammen mit der Tagesordnung (zeitlicher Ablauf der Inhalte) und der Bitte um Rückmeldung zu einem bestimmten Termin (möglichst einige Tage vor der Konferenz).


So sind Sie optimal für diesen Termin vorbereitet!

Flyer, Handzettel und Broschüren

Grundsätzlich gelten auch für einen Flyer, einen Handzettel oder eine Broschüre die Gesichtspunkte aus Kapitel 4.


Mit einem Flyer (z.B. beidseitig bedrucktes DIN A4-Faltblatt) oder Handzettel (z.B. einseitig bedrucktes DIN A5-Blatt) können Sie die Menschen direkt ansprechen. Zudem ist weniger manchmal mehr. Ihr Flyer oder Handzettel sollte die notwendigen Informationen kurz und knapp zusammenfassen und ansprechend gestaltet sein (z.B. mit Fotos oder Zeichnungen).


Ein Handzettel muss nicht viel kosten, vielleicht übernimmt Ihr Träger die Kopierkosten.


Die Broschüre hat inhaltlich mehr Substanz. Sie ist ausführlicher und behandelt die einzelnen Themen intensiver. Durch Werbeinserate können Sie eine Broschüre finanzieren oder teilfinanzieren. Die „Lebensdauer“ einer Broschüre ist wesentlich länger als die eines Flyers oder Handzettels.


Als anschauliches Beispiel einer Broschüre beschreiben wir Ihnen nun einen Veranstaltungskalender. Ein Veranstaltungskalender ist eine Jahresübersicht über die Angebote einer oder mehrerer Senioreneinrichtungen und gibt den Bürgerinnen und Bürgern Ihrer Stadt oder Gemeinde einen Überblick über das bestehende Angebot. Dazu müssen Sie regelmäßig Termine sammeln und ordnen. Wenn Ihre Einrichtung mit anderen Gruppen zusammenarbeitet, können Sie auch diese Termine in den Kalender mit aufnehmen, so können die Kosten geteilt werden. Den Kalender können Sie in Apotheken, Beratungsstellen, öffentlichen Gebäuden oder beim Arzt auslegen. Er ist eine Werbung für Sie!

Internet und Newsletter 

Das Internet ist für die Öffentlichkeitsarbeit eine große Bereicherung. Wenn Ihre Senioreneinrichtung eine eigene Internetseite hat, können Sie dort mit relativ wenig Aufwand aktuelle Termine einstellen. Sollten Sie keine Internetseite haben, fragen Sie bei Ihrem Träger oder der Stadt, ob Sie Ihre Informationen auf deren Seite stellen können. Vielleicht findet sich jemand in Ihrem Bekanntenkreis, der sich mit der Erstellung einer Homepage auskennt.


Ein weiterer Vorteil des Internets ist das Versenden eines Newsletters bzw. einer Info-Mail per Email, so können Sie kostengünstig Informationen an Interessierte und Kooperationspartnerinnen und -partner weiterleiten.


Auch die sogenannten „sozialen Medien“ wie Facebook, YouTube, X und Instagram erfreuen sich immer größerer Beliebtheit unter Senioren. Sie sollten diese Medien jedoch nur verwenden, wenn Sie gewährleisten können, dass regelmäßig aktuelle Beiträge eingestellt werden können (Richtwert: mindestens zwei Mal pro Woche).

Finanzierung

Wenn Sie sich in der Öffentlichkeit bekannt machen wollen, benötigen Sie dafür auch ein wenig Geld.


Sie können Ihre Kosten z.B. für Plakate oder Flyer jedoch durch verschiedene Möglichkeiten reduzieren:


  • Holen Sie mehrere Vergleichsangebote bei Druckereien ein
  • Informieren Sie sich, ab wann es Mengenrabatt gibt 
  • Bieten Sie einen Teil des Plakates oder des Flyers als Werbefläche an.


So können Sie schon einen Großteil der entstandenen Kosten wieder einnehmen. Vielleicht können Sie auch an einem Tag der offenen Tür ein bisschen Geld einnehmen, indem Sie beispielsweise gespendeten Kuchen verkaufen. Gleichzeitig können Sie Ihre Einrichtung oder Ihre Gruppe bekannter machen.

Nähere Informationen zu diesem Thema finden Sie auch in unserer

Arbeitshilfe zur Mittelakquise.

Share by: